Petra Gössi tingelt gerade durch die Medien und beteuert, dass ihre Partei der Wirtschaftsfreunde eigentlich grün sei. Nicht grün wie der heilige Dollar, sondern grün wie das schlagende Herz des geliebten Planeten.
Ich denke eher, das Innere der FDP ist grün vor Neid und blass vor Angst. Greta und die Klimakids haben eine Welle der Umwelt-Awareness durchs Land gespült, die den Grünen und (schlimmer!) den Grünliberalen Wählerzuwachs garantiert, während Gössis Partei gerade unter „Fuck de Planet“ durch die (sozialen) Medien geschleppt wird. Und das im Wahljahr.
Himmelherrgottsdonner!
Da muss Frau Gössi doch retten, was noch zu retten ist. Sofort gab sie Statements in jedes Mikrophon, das das Pech hatte, in ihre Nähe zu kommen.
Nun, leider nimmt ihr niemand ihre neue grüne Besorgnis ab. Das hat zum Teil damit zu tun, dass ihre Statements extrem vage sind, wenns um Gesetzgebung geht (und für die gesetzgebende Versammlung wird ja dieses Jahr gewählt), sondern vielleicht auch damit:
Und nicht alle FDPler sind glücklich über die neuen Birkenstocksandalen und den Wollpulli ihrer Präsidentin. Obwohl sogar Vize Christian Wasserfallen seit neuestem behauptet, die FDP sei irgendwie grün, bleibt er bei seinen zentralen Werten: „Bleibt uns weg mit diesem Klimascheiss, wenns um unsere Inlandgeschäfte geht. Und Gesetze für den Umweltschutz sind böse, wir machen da alles freiwillig!“. Das ist wenigstens ehrlich.
Das mit der Freiwilligkeit kenn ich von mir. Ich bin für Klimaschutz, schreibe diesen Post aber gerade aus meinen Thailandferien. Natürlich wärs super, wenn ich nicht nur einsichtig, sondern auch noch diszipliniert wäre. Aber ich bin schwach. Aber ich bin nicht schwächer als 95 Prozent der Bevölkerung. Und wenn ich schon nicht bei meinen Ferien freiwillig Abstriche machen kann, wer glaubt dann der Partei des Mammons, dass sie freiwillig bei ihrem zentralen Motor Gewinnzuwachs verzichtet?
Liebe FDP, ich weiss, es ist hart, wenn man feststellt, dass die eigenen Werte völlig am aktuellen Bewusstsein der Wähler vorbeizielen. Aber versucht nicht, mit den Mechanismen der Wirtschaft das Image eurer Partei greenzuwashen. Man kann euch verzeihen, wenn ihr euch für die Wirtschaft einsetzt. Das ist euer Job.
Was man euch nicht verzeiht, wenn ihr die Wähler mit Heuchelei verarscht.