Wenns um Massnahmen gegen die Klimaerwärmung geht, kommen mir selbst moderate Liberale immer wieder mit der „Freiwilligkeit“. Auch beim Paygap zwischen Männern und Frauen setzen die liberalen Freunde der Unternehmen rigoros auf „Freiwilligkeit“.
FDPler Wasserfallen brachte sogar ein Beispiel, bei dem eine (EINE! In Zahlen: 1) Frau eine Karriere macht, wie sie sonst nur Männer machen, um auf den Verzicht von griffigen Gesetzen zu pochen. Weil „Freiwilligkeit“.
Lasst mich mal kurz diese Sache mit der Freiwilligkeit erklären:
- Bei der Freiwilligkeit sind nicht die Leute das Problem, die etwas freiwillig tun. Es sind diejenigen, die es nicht freiwillig tun. Und solange wir unsere Gesellschaft nicht mit rundum perfekten Menschen bilden, bleibt das ein Problem.
- Wenn ich freiwillig etwas tue, bin ich nicht benachteiligt, wenn diese Freiwilligkeit in Regeln gefasst wird. Regeln können mich explizit nur dann behindern, unfrei machen, wenn ich gegen diese Regeln verstossen will. Oder wenn ich es anderen ermöglichen will, gegen diese Regeln zu verstossen.
Also, wir erkennen alle an, dass zB. der Klimawandel bekämpft werden muss, oder das Frauen für gleiche Leistung gleiche Bezahlung erhalten müssen (steht so in der Verfassung, ist einfach noch nicht gesetzgeberisch umgesetzt).
Wenn wir uns also in der Notwendigkeit einig sind, warum setzen wir dann keine Regeln, die das durchsetzen? Warum kommt dann immer der faktisch unbrauchbare Unsinn der „Freiwilligkeit“?
Wenn Freiwilligkeit funktionieren würde, bräuchten wir keine Gesetze. Steuern? Wieso auch? Jeder weiss doch, dass man etwas an die Gemeinschaft zurückführen muss, um auch weiterhin in bester Infrastruktur Geschäfte machen zu können!
Diebstahl? Ach komm, wir stehlen nicht, freiwillig! Mord. Ah pfui. Wer tut das schon. Keine Gesetze, weil „Freiwilligkeit“.
Ihr seht das Problem?