Ein Geheul, als ob man ihnen die Testikel abschneiden will, hört man dieser Tage von den Waffenfetischisten. Unterstützt von «Liberalen», die ihre «Freiheit» bedroht fühlen.
Es geht bei der neuen Waffen-Regulierung aber nicht etwa um Sport- oder Jagdwaffen, nicht mal um unsere heiligen Militärwaffen. Es geht auch nicht um Sammelstücke, die eigentlich nur in Vitrinen liegen sollen.
Die Revision des Waffengesetzes, die zur Abstimmung steht, hat die Regulierung von genau einer Art Waffen im Visier: Schnellfeuergewehre, Assault Rifles und Waffen mit grossen Magazinen, die langes Feuern ohne Nachladen ermöglichen. Also genau die Waffen, mit denen in den letzten Jahren weltweit jedes einzelne Massaker ausgeführt wurde.
Diese Waffen haben nur einen einzigen Zweck: So viele Menschen wie möglich in so kurzer Zeit wie möglich zu töten. Und sie werden nicht verboten, es werden nur die Hürden erhöht, um so ein Mordwerkzeug zu erwerben. Und nur, weil ein paar komische Leute gerne mit solchen Waffen spielen, verändert sich der Zweck dieser Mordwerkzeuge nicht.
«Aber Terroristen und Verbrecher werden sich sowieso nicht daran halten!“ kommts da von der SVP. Krumme Logik. Mörder halten sich auch nicht ans Gesetz. Sollen wir deshalb keine Gesetze gegen Mord haben? Btw: In der Schweiz sind Tötungen im engen Familienumfeld, erweiterte Suizide und psychisch auffällige Einzelgänger, die auf unsere Polizisten schiessen, das Problem. Nicht Terroristen oder Berufsverbrecher.
Liberale Wirrköpfe meinen nun, mit dem Gesetz werde die individuelle Freiheit dermassen eingeschränkt, dass die Schweiz aus den Verträgen mit unseren Nachbarn aussteigen müsse.
Nun, die Freiheit des Einzelnen endet da, wo sie ohne Not die Freiheit aller anderen bedroht. Und diese Art Waffen sind nachweislich eine Gefahr, wenn wir uns an das Massaker in Neuseeland erinnern. Schon vergessen? Männer, Frauen und Kinder abgeschlachtet? Klingelts? Oder schon wieder verdrängt?
Also, wenn ein technisches Gerät reguliert wird, materielle Beschränkungen, eine Bewilligung und sogar eine regelmässige Kontrolle gefordert wird, ist unsere Freiheit in Gefahr?
Hm, beim Auto sind diese Regeln bereits seit langem eingeführt. Man muss einen gewissen gesundheitlichen und geistigen Standard erfüllen, um eines fahren zu dürfen. Die technischen Voraussetzungen, die ein Auto erfüllen muss, die Sicherheitsrichtlinien, bevor es verkauft werden darf, sind höher als bei einer Waffe. Sind wir deswegen unfrei?
Einzelne Liberale sehen in erster Linie das freie Recht auf Privateigentum eingeschränkt.
Ja. Schlimm. Ich kenn das. Früher wollte ich auch möglichst viel Heroin besitzen, oder Sprengstoff. Sklaven wären auch geiler Besitz. Alles verboten. Mein freies Recht auf Eigentum ist sowas von brutal eingeschränkt. Ich bin quasi ein Gefangener einer sozialistischen Diktatur. Ehrewort!
Meine Freiheit ist eine Freiheit des Geistes, eine Freiheit der Ideen. Ich verwechsle Freiheit nicht mit Verantwortungslosigkeit, Besitzgier oder Egoismus.
Kurz: Eine Freiheit, die davon abhängig ist, dass ich mehr als 10 oder 20 Kugeln in eine Waffe schieben kann, oder davon, dass ich ein technisches Spielzeug brauche, dessen einziger Zweck das Abschlachten von Menschen ist, ist eine erbärmliche Freiheit.
PS: Es ist beschämend, dass wir diese Regulierungen nicht selbst auf die Reihe kriegten, und dass es erst Druck aus der EU braucht, um einen vernünftigen Umgang mit Tötungsinstrumenten einzuführen.
Die Lügen des NEIN-Komitees:
