Dass Andreas Glarner eine Grenze überschritten hat, als er die Telefonnummer einer jungen, unbescholtenen Lehrerin seinem Hassmob zugänglich machte, und die widerlichen Bestien auf diese Frau losliess, ist eigentlich allen klar.
Nur, wo liegt diese Grenze?
Glarner ist nur ein Symptom für eine Tendenz, diese Grenze des Anständigen immer weiter zu verschieben. Andi Kunz, Blattmacher der Sonntagszeitung, verurteilte Glarners Tat heute in einem Kommentar. Er teilt da ohne jegliche Ironie die SVP in gute Fremdenhasser und diesen einen bösen Fremdenhasser auf. Er meinte, das «Ausländerthema» sei endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen und erhalte endlich die Aufmerksamkeit, die es verdiene. Glarners Aktion schade dieser guten Sache. Er sieht nicht im Geringsten, dass die stetige Hetze der Partei erst einen Mann wie Glarner ermöglichte, dass das Eine das Andere bedingt. Er meint, mit 26 Prozent Wähleranteil sei es ein legitimes Anliegen, Menschen ihren Wert nach der Farbe des Passes oder nach ihrer Religion zuzusprechen.
Ja, Ausländerhass ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Das zeigt sich darin, dass ein Mensch, der seinen dreckigen Hass-Mob auf andere Menschen hetzt, ohne Probleme sein Amt in unserem nationalen Parlament behalten darf. Dass seine feigen Parteifreunde es nicht schaffen, ihn zu disziplinieren.
Die konfusen Reaktionen der anständigen Menschen von der Mitte bis Links zeigen, wie hilflos die Gesellschaft auf solche Angriffe auf die Menschenwürde reagiert.
Einige meinen, man müsse solche Aktionen einfach ignorieren und dürfe Glarner keine Bühne geben. Nur, Populisten wurden in der Geschichte noch niemals totgeschwiegen. Im Zeitalter, in denen sie mit Social Media eigene Kanäle haben, erst Recht nicht.
Andere meinen, man dürfe nicht zu den harten Mitteln greifen, weil man sich dann auf sein Niveau begebe. Nun, wenn jemand der Gesellschaft und jeglichen menschlichen Werten ins Gesicht schlägt, hält man nicht die andere Wange hin, wenn man am Schluss nicht zusammengeschlagen in einer Ecke kauern will.
Wenn solche widerlichen Dre********* wie Glarner in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, und mit jeder Aktion die Grenze des Vorstellbaren weiter und weiter in Richtung Barbarei verschieben, verschiebt sich die «Mitte der Gesellschaft» auch immer weiter.
Wenn seine Parteikollegen das schweigend dulden, wenn einflussreiche Politjournis inhaltlich kein Problem mit Glarner haben, und nur seine Mittel etwas störend finden, dann ist der Hass und die Abwertung Fremder als Untermenschen mit weniger Rechten als Schweizer wirklich an einem Punkt angekommen, in dem Menschlichkeit und alle Schweizerischen Werte am Arsch sind.
Und dann ist es Zeit, die Samthandschuhe auszuziehen, und die Leute, die diesen miesen A**** schützen, in die Verantwortung zu nehmen, verbal, öffentlich und mit einer klaren Handlung: An der Wahlurne.
So als kleiner Gedankenanstoss: Es ist schon mal eine Partei mit 27 Prozent Wähleranteil, Mobs und Hetze gegen Religion und Fremde «in der Mitte der Gesellschaft» angekommen. Sie nannte sich damals NSDAP.