In den letzten Tagen konnte ich viele Liberale und Rechtbürgerliche bei akuter Schnappatmung beobachten. Sie schnudderten Empörung und Rotz in ihre Nastüechli, weil das Bundesgericht die UBS dazu verknurrt hat, ihre Kundendaten an die französischen Behörden zu übermitteln. Die wollen damit Steuerbetrüger überführen.
„Untergang des Rechtsstaates!“ kam da, „Unverhältnismässig!“ mit zitterndem Kinn.
„Es betrifft UNBESCHOLTENE BÜRGER, nur auf Verdacht!“ – nun, wo war eure Besorgnis, als es um unbescholtene Sozialversicherte ging?
Es sind nämlich genau dieselben Typen, die den Parteien nahestehen, die für Stasi-Methoden in der Überwachung von mutmasslichen Sozialhilfebetrügern zugestimmt haben. Aber schauen wir uns doch mal das Verhältnis anhand der Zahlen von 2014 an. Der Schaden beträgt ….. tadaaaaaaa:

20 Milliarden. Zwanzig. Fucking. Milliarden. Und das ist nur das Geld, das SchweizerInnen hinterziehen. In Europa gehts um einen Betrag von 1 500 MILLIARDEN US Dollar.
Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, es ist ein aktives Verbrechen gegen den Staat, der unsere Gesellschaft doppelt soviel wie alle Flüchtlinge (rund 2 Mia) und alle Sozialhilfefälle ( 8.2 Mia) zusammen kostet. Es verursacht mehr Schaden als jedes andere Verbrechen. Damit könnte man ohne Probleme das AHV-Problem lösen und hätte noch Geld übrig.
Und nun der Clou: Steuerhinterziehung führt direkt zu Steuererhöhungen. Für alle. Also zahlen die anständigen Leute die Kosten für die Verbrecher mit. Also, wo ist die Entrüstung? Wo ist das griffige Konzept gegen diese Verbrecher?
Also, wenn ihr das nächste mal über griffige Massnahmen gegen diese asozialen Wichser, diese Parasiten an der Gesellschaft, weint, heult leise, und ich werde dazu die kleinste Violine der Welt spielen.
Manchmal fragt man sich, wo diese Menschen ihre ethischen Werte parkiert haben. Aber bei „Wert“ denken die wohl zuallererst an ein Offshore-Konto.
Und steckt euch die Begriffe „Steuervermeidung“ und „Steueroptimierung“ dahin, wo die Sonne nicht hinscheint. Wenn ihr bei Steuern bescheisst, und sei es (noch) legal, klaut ihr euren Nachbarn das Geld direkt aus der Tasche.