Kindsmord, Hassbratzen & der Widerstand

So widerlich die Instrumentalisierung einer Kindstötung durch einen Eriträer von rechten Parteien für den Wahlkampf anmutet, es ist nicht ganz das untere Ende der ethischen Kaputtheit.

Im Kielwasser der rechten Hetzer tummeln sich seelisch Verkrüppelte, die die Familie des Täters bedrohen, die zur Jagd auf eine Volksgruppe aufrufen, die nach Mord und Kastration rufen. Die gemässigteren unter den Arschlöchern fordern die Einführung der Todesstrafe.

Es sind genau diejenigen, die dauernd von „“christlich-abendländischen“, oder gar von „westlichen“ Werten sprechen, die jetzt auf genau diese Werte spucken. Pauschale Abwertung einer Volksgruppe aufgrund ihrer Herkunft  und der Ruf nach Lynchmorden sind genau der Nazi-Scheiss, gegen den unsere westlichen Demokratien aufgestellt wurden.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass genau die rechten Hetzer, die sonst immer gegen Sharia und demokratiefeindliche Islamisten wettern, in ihrem Rechtsverständnis näher an der Sharia sind, als am westlichen Verständnis eines Rechtsstaates.

Natürlich setzen die rechten Politiker genau auf diese Form der Hetze. Sie können sich selbst dann von ihren aufgehetzten Fans distanzieren, dominieren aber das antidemokratische Narrativ der Diskussion.

Was soll man nun aber solchen Widerlingen entgegensetzen? Geduldige Erklärungen? Nachhaltige Diskussionen? Verständnis und Trost?

Das wäre, wie wenn man mitten in einer Artillerieschlacht hübsche Gedichte vorträgt. Man sieht zwar elegant und kultiviert aus, wird dabei aber sicher nicht gehört und innert Sekunden zerfetzt.

Man muss diesen Arschlöchern in einer ihnen gebührenden Sprache entgegentreten. Man lässt die Höflichkeit fahren und verteidigt dafür den Anstand in einer Härte, die diese Typen verstehen und die sie in ihre Löcher zurückkriechen lässt. Merke: Höflichkeit ist die Form, Anstand beschreibt aber die ethische Grundlage.

Verbale Aggression, Drohung, Hetze sind die Kommunikationsmittel, mit dem Antidemokraten die freundlicheren, höflicheren und zurückhaltenderen Mitbürger immer einschüchterten und am Ende untergehen liessen. Siehe Bolsonaro oder Trump.

„Mit denen will ich mich lieber nicht anlegen“ oder “ Das ist unter meiner Würde“ ist die übliche Reaktion auf diese Hassbratzen.

Wenn man aber zurückweicht oder die andere Wange hinhält, kauert man am Ende zusammengeschlagen in einer Ecke oder steht mit dem Rücken zum Abgrund.

Also, steht auf. Sagt den Leuten ins Gesicht, was ihr von ihnen haltet. Seid nicht höflich, lasst euch nichts gefallen. Gebt in der gleichen Härte zurück. Ihr werdet sehen, dass diese Kackbratzen zwar gut im Austeilen sind, aber meist ziemlich feige Memmen, wenns ums einstecken geht. Sie verziehen sich ziemlich schnell in die deprimierenden Löcher, aus denen sie ihre Hasskommentare abschiessen.

Doch beachtet: Benutzt zwar harte Sprache, aber vertretet ethische Grundsätze. Unterscheidet zwischen Anstand und Höflichkeit. Und behaltet das erste.