Noser & Moser: Das grössere Übel

Eigentlich hab ich Ruedi Noser für den Zücher Ständeratssitz unterstützt. Er ist mir bisher nicht besonders unangenehm aufgefallen – für einen FDPler.

Heute hat er sich jegliche Unterstützung von mir und von allen Menschen, denen etwas an Menschenrechten liegt, verspielt. Indem er praktisch im Alleingang das wichtigste Geschäft dieser Session – die Behandlung der Konzernverantwortungsinitiative – abgeschossen hat, machte er sich für jeden anständigen Schweizer unwählbar.

Nicht etwa, weil er anderer Meinung ist. Das ist ok. Sondern weil er als braver Soldat der Multis, die keine Verantwortung tragen wollen, die Abstimmung über die Konzerninitiative mit einem technischen Trick vereitelt hat.

Ich habe nichts gegen Typen, die sich nicht um die Schweiz, Menschen oder Verantwortung kümmern, und deren einzige Werte sich auf Konten einzahlen lassen. Das ist halt FDP-Politik und gehört zur Demokratie. 

Aber ich habe etwas dagegen, wenn man mit taktischen Spielchen die demokratischen Prozesse sabotiert. Das ist einfach mies, vorallem, wenn man im Auftrag und mit Druck der Lobbys handelt.

Als kleineres Übel hab ich mich entschieden, die Grünliberale Tiana Moser zu unterstützen. Zwar ist sie bei sozialen Themen auch nur dann zu gebrauchen, wenns kein Geld kostet, aber sie hat bisher auch noch nichts absichtlich kaputtgemacht. Bei der #KoVI ist sie für den von der Swissmem für Bundesrätin Keller-Sutter formulierten Gegenvorschlag. Das bedeutet, dass ihr eine soziale, umweltgerechte und verantwortungsvolle Wirtschaft völlig am Arsch vorbei geht. Aber eben: Das kleinere Übel.

Aber eben, bei der #KoVI verlasse ich mich eh nicht aufs Parlament. Da verlasse ich mich auf die Initiative und all die Schweizer, die nicht jeglichen Ethos ins Klo spülen, wenn ein paar Batzeli rausschauen. Und das sind viele, wenn man den Umfragen traut.

Wenn ihr wissen wollt, was ich sonst so in Zürich in die Urne werfen würde:

SP, Liste 2.
Und darauf 2 x Hannes Gassert. Für eine menschliche und verantwortungsvolle Wirtschaft.