Sechs Milliarden soll die Beschaffung der neuen Kampfjets kosten. Lobbyisten, Militärs und Politiker sorgen dafür, dass die Bevölkerung immer schön die Augen auf die SICHERHEIT richtet, während die Rüstungskonzerne sich durch Gegengeschäfte mit beiden Händen an den Steuergeldern bedienen. Der alte Zaubertrick, der mit Ablenkung funktioniert – schau auf diese Hand, damit die andere Hand dir das Geld aus der Tasche ziehen kann.
Gegengeschäfte? Das heisst, dass wir indirekt einfach Geld an die Rüstungsindustrie verschenken. Es geht nicht um Sicherheit. Es ist einfach nur ein Milliardendeal. Wirklich lustig ist, dass die FDP, sonst heiser vom „Markt“ schreien, hier indirekte Subventionen ohne Gegenleistung super findet. Aber eben, Liberalismus ist nur noch der Schosshund wirtschaftlicher Interessen. Aber zurück zum Thema:
Die Lobbys gaukeln schiere Notwendigkeit für überteuerte, muskelbepackte Kriegsmaschinerie vor, und beschwören dazu Kriegsszenarien und Bedrohungslagen herauf, die schon seit Ende des letzten Jahrhunderts nichts mehr mit der Realität der Kriegsführung zu tun haben.
Im Klartext: Leute, ihr werdet tierisch beschissen. Absichtlich.
Durch Gegengeschäfte fliessen 3 bis 6 Milliarden wieder zurück in den Sack der Schweizer Waffenhersteller. Das Ganze wird etwas verschleiert übers Ausland abgewickelt, damit niemand auf die Idee kommt, etwas genauer darüber nachzudenken.
Der Lieferant, bzw. dessen Nation, wird verpflichtet, zwischen 50 und 100 Prozent der Anschaffungskosten wieder in der Schweizer Rüstungsindustrie zu investieren. Je teurer die Beschaffung, um so mehr Geld können private Todeshändler in der Schweiz absahnen.
Die ausländischen Lieferanten bezahlen das natürlich nicht aus der eigenen Kasse. Sie holen sich das Geld bei ihren eigenen Steuerzahlern. Die Rüstungsindustrien tauschen so Milliarden von Steuergelder des einen Landes gegen Milliarden von Steuergeldern des anderen Landes. Nur, die Bevölkerung hat ausser eher nutzlosen, überteuerten Kriegsspielzeugen nichts davon.
So wird verschleiert, dass die jeweilige Rüstunsgindustrie ihre Kassen direkt aus den Steuergeldern der eigenen Bevölkerung füllt.
Clever, nicht?
Ich bin nicht gegen die Beschaffung von vernünftigem Material, um in der Schweiz luftpolizeiliche Massnahmen sicherzustellen. Ich glaube auch nicht, dass die Militärs, die sich für die Kampfjets stark machen, Teil der Gruppe von Betrügern sind, die sich am Schweizer Steuergeld bedienen wollen. Ich nehme an, die glauben wirklich daran, dass man mit pubertären Top-Gun-Träumen unser Land verteidigen kann.
Aber das Bedrohungsszenario, auf dem die Beschaffung von F35 oder Eurofightern basiert, kommt aus einem Weltverständnis der 80er Jahre. Die Schweizer Luftwaffe mit Jets dieses Kalibers auszurüsten ist in etwa so sinnvoll, wie wenn man der Stapo Kampfpanzer für den Streifendienst kaufen würde.
Die Bedrohungen im 21. Jahrhundert kommen zum Beispiel aus der Cyberkriegsführung oder von Drohnen. Cyberattacken können leicht dazu führen, dass keines der gekauften Flugis überhaupt abhebt. Luftpolizeiliche Massnahmen fordern einfach keine Flugzeuge, die bereits beim Aufwärmen des Antriebs die Schweizer Landesgrenzen hinter sich gelassen haben. Keine Bewaffnung, die dann Sinn machen würde, wenn eine Armee in die Schweiz einmarschieren würde. Sorry, wenn wir in eine Kriegssituation geraten, in der wir F35 benötigen würden, sind wir gefickt. Egal wie viel Heldenpathos man versprüht: Die Schweiz ist keine Kriegsnation. Waren wir nie. Wir waren clever, nicht stark.
Habt ihr euch schon mal überlegt, warum wir in der Schweiz keine Cyberverteidigung haben, die diesen Namen auch verdient? Hm? Naja, das hat in erster Linie damit zu tun, dass die mächtigen Rüstungsinduistrie und ihre Lobby an Cyberverteidigung keinen Rappen verdienen würde.
Und warum setzt sich im Militär niemand wirklich dafür ein? Naja, es verletzt das Selbstbild des tapferen Soldaten, wenn bleiche Nerds und Programmierer mit einem IQ von 140 hinter Bildschirmen die Helden sind, die unser Land schützen. Das martialische Bild des starken Helden wär damit passé.
Aber zurück zum Kampfjet-Betrug: Wollt ihr wirklich, dass wir direkt Steuergelder an die einheimische, private Rüstungsindustrie ausschütten, und dafür Rüstungsunternehmen im Ausland die Entschuldigung geben, deren eigene Bevölkerung gleich auch noch zu bescheissen? Und am Ende ein Produkt bekommen, das nicht mal den Bedürfnissen unserer Landesverteidigung entspricht?
Sorry, Folks. Nicht mit mir.