Eine Bekannte, die ich eigentlich recht gut mag, ist mit Ü50 noch nicht geimpft. Sie ist keine Massnahmen-Gegnerin und keine militante Schwurblerin. Sie hat einfach Angst vor möglichen Folgen einer Impfung.
Auf die Frage, warum sie denn Angst habe, führt sie die ihr zugänglichen Informationen an. In den Medien seien ja immer wieder widersprüchliche Aussagen zu vernehmen. Studien und Gegenstudien, sogar Ärzte, die von der Impfung abraten.
Meine Bekannte ist Künstlerin, Wissenschaft und Medien liegen ihr nicht nahe, haben in ihrem Leben selten eine Rolle gespielt. Jetzt sieht sie sich einem Wust aus Information ausgeliefert, die sie persönlich nicht einordnen kann.
Sie ist überfordert. Sie anerkennt die Gefährlichkeit von Covid, und isoliert sich deshalb, trägt Maske, hält Distanz. Sie leidet unter ihrer Angst und auch an den Folgen ihrer Nicht-Impfung. Ihr Partner ist geimpft, sie streiten sich deswegen. Die Verantwortung für ihre Situation tragen Medien wie Nau , 20 Minuten oder die #SRFArena, die unwissenschaftlichen Scheissdreck gleichwertig neben wissenschaftlichen Erkenntnissen präsentieren, weil quoten- oder klickgeil.
Meine Bekannte kann nicht zwischen einer MIT- oder ETH-Studie und einer Umfrage eines Füdli-Institutes unterscheiden, sie kann wissenschaftliche Forschung nicht einordnen, wie viele in unserer Gesellschaft. Diese Einordnung wäre eigentlich die gesellschaftliche Aufgabe der seriösen Medien, auch wenn es da keine geilen Schlagzeilen gibt.
Und es ist Aufgabe des Staates, diese Informationen unzweifelhaft zu vermitteln. Auch in Schulen. Und sorry, da haben die meisten versagt. Wenn wir also Menschen haben, die sich aus Angst und Überforderung nicht impfen lassen, die sich isolieren, die klare Einordnung suchen, aber diese nicht bekommen, ist das ein gesellschaftliches Versagen.
Die Medien haben den Schwurbler-Idioten eine breite Bühne geboten.
Die Regierung hat sich vor den Massnahmen- Verweigerern eingepisst. Sorry, ihr habt versagt.
Und jetzt geht, und räumt euren Scheiss auf..